Von Bannern über Pop-ups bis hin zu Hinweisen: Datenschutzrichtlinien und Cookie-Informationen werden unterschiedlich umgesetzt. Die DSGVO findet EU-weit Anwendung. Heisst es nun, dass damit Einheitlichkeit herrscht? Wir schauen kurz nach Frankreich.
Die DSGVO schreibt vor, dass Cookie-Hinweise gebacken werden müssen, aber nicht welche. Somit wird zwar ein einheitlicher Rahmen für den Schutz der Daten in der EU geschaffen, nicht aber eine einheitliche Art, wie dieser umgesetzt wird. Entsprechend vielfältig sind Cookie-Hinweise auf Webseiten. Etwa wie in der Küche: Von den blättrigen Croissants über die knusprigen Taler bis hin zu krümeligen Cookies gibt es viele Sorten und Variationen.
Aber wussten Sie, dass es in der französischen Cookie-Küche eine spezielle Sorte gibt, die fast ausschliesslich auf französischsprachigen Webseiten zu finden ist? Es ist die «Convenience-Sorte», die für Nutzerfreundlichkeit und Transparenz sorgt.
In diesem Blog-Beitrag tauchen wir in die Besonderheiten der französischen Datenschutz-Praxis ein und schauen, warum diese Option für Webauftritte in Frankreich wichtig ist und wie sie sowohl für Nutzer:innen als auch für Unternehmen Vorteile bringt.
Besuchen Sie eine französische Webseite, werden Sie eine kleine, aber feine Option häufig oben rechts im Cookie-Hinweis finden: «Weiter ohne zu akzeptieren». Diese Option ist mehr als ein blosses Design-Element: Es ist die Antwort auf Anforderungen, wie sie in Datenschutzbestimmungen in Frankreich zu finden sind.
Im Rahmen der Datenschutzbestimmungen verfolgt die CNIL, die französische Datenschutzbehörde, das Prinzip der «gleichwertigen Einfachheit» für Nutzer:innen. Was bedeutet das konkret?
Das «Principe de la simplicité équivalente» besagt, dass die Möglichkeit zur Ablehnung von Cookies genauso einfach und transparent sein muss wie die Möglichkeit zur Zustimmung.
Das Prinzip kurz erklärt:
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«Weiter ohne zu akzeptieren»: Ein Erfolgsrezept für Lokalisierung in Frankreich
In der französischen Cookie-Küche stellt die «Convenience-Sorte» – die Option «Weiter ohne zu akzeptieren» – eine wichtige Zutat für eine gute Nutzererfahrung und rechtliche Konformität dar. Sie sorgt dafür, dass Nutzer:innen ihr positives Erlebnis in Vertrauen gegenüber dem Unternehmen verwandeln.
Unternehmen, die mit dem Einbauen von Hürden hoffen, Nutzerdaten durch Tracking zu gewinnen, sägen womöglich an dem Ast, auf dem sie sitzen.
Nach einigen Jahren DSGVO-Praxis ist ihr wirtschaftlicher Einfluss auf Unternehmen untersucht worden: Es gibt Hinweise darauf, dass ein fairer Umgang mit Cookies den Unternehmen ein Plus an Vertrauen beschert, was sich wiederum indirekt in der Loyalität der Nutzer:innen widerspiegelt. Und dementsprechend in ihrem Kaufverhalten.
In diesem Sinne: Frohes Lokalisieren und bon appétit!🍪🎉
Quellen (tlw. auf Französisch):
CNIL: https://www.cnil.fr/sites/cnil/files/atoms/files/recommandation-cookies-et-autres-traceurs.pdf
CNIL: https://www.cnil.fr/fr/limpact-economique-du-rgpd-5-ans-apres
Revue européenne des médias et du numérique: https://la-rem.eu/2024/01/etudes-economiques-dimpact-du-rgpd-la-vision-du-regulateur/
NZZ: https://www.nzz.ch/technologie/drei-jahre-dsgvo-betroffene-und-experten-erzaehlen-ld.1625785
Über die Autorin
Bonjour! Ich bin’s, Christine Eulriet, begeisterte Französischübersetzerin. Mein Blog ist das Ticket für hinter die Kulissen meines Berufs: Wir schauen zusammen, worauf es ankommt, wenn Übersetzungen von mittelmässig zu wow werden sollen. Schlechte Übersetzungen? Nichts womit man leben muss: Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren mehrsprachigen Auftritt beherrschen.
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Wenn es nicht 08/15 werden soll
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