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Die Grundlage dieses Artikels bilden Erfahrungen, die ich in über 20 Jahren Berufspraxis sammeln konnte: Meine Rollen in der Übersetzungsindustrie reichen von freiberuflicher sowie In-House-Übersetzerin über Freelancerin für Agenturen sowie Agentur-Kundin bis hin zur Team-Leiterin des Sprachendiensts eines Internet-Unternehmens.
Weil diese Erfahrungen auf zahlreichen Situationen und Konstellationen beruhen, lassen sich Grundzüge und wiederkehrende Schemata erkennen, die ich hier aufzeige. Weitere Informationen zur Beauftragung von Übersetzungen können Sie in diesem Leitfaden nachlesen.
Sie sind in einer der folgenden Situationen:
In all diesen Fällen stimmen die Vorteile der Agentur genau mit Ihren Bedürfnissen überein:
Agenturen unterhalten grosse Datenbanken mit Freelance-Übersetzern für (fast) alle Sprachkombinationen und in fast allen Fachbereichen.
LSPs arbeiten mit Freelancern, die oft auf der ganzen Welt verteilt sind. Dadurch lassen sich engste Termine spielend überwinden: Sie senden die dringende Überarbeitung des Vertrags abends um 16:00 Uhr und bekommen am nächsten Tag die fertige Übersetzung aus einer anderen Zeitzone bereits im Laufe des Vormittags. Verblüffend.
Der Pool an Übersetzer:innen ist so gross, dass Urlaub und Krankheit nie eine Rolle spielen: Egal was passiert, Sie wissen einfach, dass es mit Ihren Übersetzungen nie zum Stillstand kommen wird.
Die Agentur übernimmt ausserdem das Projekt-Management und somit die komplette Koordination mit den verschiedenen Übersetzern, Lektoren; falls erforderlich, werden Grafik- und DTP-Leistungen angeboten.
Die technische Infrastruktur von LSPs ist sehr gut: Viele bieten Angebotsrechner mit denen Sie sofort sehen können, was die Übersetzung kosten wird. Ausserdem haben Sie dort einen Zugang zu einer Kundenplattform, über die Sie zumindest Ihre Texte hoch- und Ihre Übersetzungen herunterladen können. In einigen Fällen können Sie auch den Fortschritt der Arbeit verfolgen.
Da Sie das komplette Projekt-Management abgeben, haben Sie auch keine Kontrolle darüber, wer an Ihren Texten sitzt: Der Fokus der Agenturen liegt auf der Verfügbarkeit der Leistung, Ihre Texte werden den gerade verfügbaren Freelancer:innen zugewiesen. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Einheitlichkeit von Stil und Terminologie.
Die Qualitätskontrolle (QA) erfolgt zwar, da allerdings Zeit ein kritischer Faktor ist, ist QA oft oberflächlich und terminlich selten so ausgelegt, dass der Schreibstil von zig Übersetzer:innen angeglichen werden kann, geschweige denn eine kritische Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Feinheiten des Textes stattfinden könnte.
Darüber hinaus: Geht bei dem Projekt-Management eine Information unter oder wird sie falsch aufgenommen, sind alle Sprachen betroffen, weil von dort aus die gesamte Koordination gesteuert wird.
Für weitere Informationen über einer Zusammenarbeit mit freiberuflichen Sprachmittlern, klicken Sie hier, um direkt zum Teil 3 zu gelangen. Für den allgemeinen Überblick, gehen Sie zu Teil 1.
Für Unternehmen, die regelmässig Übersetzungen benötigen, kann die Zusammenarbeit mit Übersetzungsagenturen eine effiziente Lösung darstellen. Die Vorteile liegen in der schnellen und dauerhaften Verfügbarkeit von Übersetzer:innen, dem Projektmanagement sowie einer guten technischen Infrastruktur.
Trotz dieser Vorteile sollten Unternehmen, vor allem jene mit wenig Erfahrung im Einkaufen von Übersetzungsdienstleistungen, den Blick auch auf die Nachteile richten. Dazu gehört insbesondere eine eingeschränkte und unpersönliche Kommunikation sowie der Einsatz wechselnder Übersetzer:innen ohne ausreichende Einarbeitung – mit entsprechenden Folgen für Ihre Inhalte.
Ein gründliches Verständnis der eigenen Anforderungen sowie eine transparente und offene Kommunikation mit der Agentur sind daher entscheidend.
In der Regel sind die grossen Anbieter am Markt weniger für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit bekannt.
Wenn Sie sich für eine Zusammenarbeit mit einer Agentur entschieden haben aber neu in diesem Bereich sind, empfiehlt es sich, nach Boutique-Agenturen, kleineren Strukturen, Verbünden oder Büros zu suchen, die auf Ihre Branche spezialisiert sind,
Ihnen zuhören und Sie offen beraten.
* Die Grenze von 3 oder mehr Sprachen ist ein Erfahrungswert. Über diese Grenzen hinaus wird der Koordinationsaufwand sehr hoch: Ab ca. 25 Aufträge/Woche Übersetzungsaufkommen bzw. Kapazitätsüberlastung wird im Schnitt ein Freelancer-Pool von mind. 4 bis 5 Personen benötigt, um bei Nichtverfügbarkeit trotzdem Zugriff auf eine eingearbeitete Person zu haben. Nur sinnvoll, wenn für die Betreuung entsprechende Ressourcen intern vorhanden sind.
Über die Autorin
Bonjour! Ich bin’s, Christine Eulriet, begeisterte Französischübersetzerin. Mein Blog ist das Ticket für hinter die Kulissen meines Berufs: Wir schauen zusammen, worauf es ankommt, wenn Übersetzungen von mittelmässig zu wow werden sollen. Schlechte Übersetzungen? Nichts womit man leben muss: Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren mehrsprachigen Auftritt beherrschen.
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